Fliegen ist für viele ein Kindheitstraum. Und mit einem Ultraleichtflugzeug rückt dieser Traum näher als je zuvor. Denn wer in die Luft möchte, muss nicht gleich eine aufwendige Privatpilotenausbildung absolvieren oder ein großes Flugzeug finanzieren. Ultraleichtfliegen ist der einfache, sichere und bezahlbare Weg in die private Luftfahrt.
Viele Einsteiger fragen sich: Was muss ich beim Ultraleichtfliegen beachten? Welche Fehler machen Einsteiger? Wie finde ich das richtige Flugzeug? Wie beginne ich am besten?
Hier beantworten wir genau diese Fragen. Schritt für Schritt – vom ersten Schnupperflug bis zur eigenen Maschine. So sind Sie bestens vorbereitet, um bald selbst am Steuer zu sitzen.
1. Einstieg in die Ultraleichtfliegerei
Ultraleichtflugzeuge, kurz ULs genannt, sind kleine, wendige Flieger für ein oder zwei Personen. Sie sind leichter als klassische Sportflugzeuge, erreichen oft Reisegeschwindigkeiten zwischen 130 und 250 km/h und besitzen eine Reichweite von bis zu 1.000 km. Und sie sind leicht, flexibel und erstaunlich leistungsfähig – der optimale Flieger für Fluganfänger.
Ein Schnupperflug ist der perfekte Start. Hier spüren Sie, wie sich Fliegen anfühlt, und können herausfinden, ob Sie sich im Cockpit wirklich zu Hause fühlen.
2. Die richtige Flugschule finden
Der Weg zum UL-Piloten führt über die Sportpilotenlizenz (SPL-UL).
Voraussetzungen: Mindestalter 16 Jahre (Lizenz ab 17), ein einfaches Medical (LAPL) und etwa 60 Stunden Theorie plus mindestens 30 Praxisstunden.
Die Ausbildung dauert meist 6 bis 12 Monate. Achten Sie bei der Wahl der Flugschule auf erfahrene Lehrer, gut gewartete Maschinen und transparente Abläufe. Ein Schnupperflug oder Besuch vor Ort hilft Ihnen, Vertrauen zu gewinnen – schließlich legen Sie hier das Fundament für Ihre Fliegerzukunft.
Den Theorieunterricht sollten Sie nicht als eine trockene Pflicht, sondern als einen Schlüssel zu mehr Sicherheit und Selbstvertrauen in der Luft ansehen. Hier lernen Sie alles, was später zählt – von Aerodynamik über Navigation und Meteorologie bis zu Technik und Luftrecht. Wenn Sie mit Interesse dabei sind, macht das Lernen nicht nur Spaß, sondern gibt auch die Gewissheit, in jeder Situation richtig zu reagieren. Fachbücher, Simulatoren oder Onlinekurse können zusätzlich helfen, Themen zu vertiefen und Routine aufzubauen.
Und: Lassen Sie sich Zeit. Der erste Alleinflug nach rund 15–20 Stunden ist ein unvergesslicher Moment – er kommt, wenn Sie wirklich bereit sind.
3. Sicher fliegen lernen – Ihre erste Routine
Sicherheit beginnt mit Gewohnheit. Schon während der Ausbildung sollten Sie sich feste Routinen aneignen:
- gewissenhafte Pre-Flight-Checks
- Wetterbriefings vor jedem Flug
- Kontrolle von Gewicht, Schwerpunkt und Treibstoff
Übrigens: Nach jedem Flug lohnt sich ein kurzer Austausch mit Ihrem Fluglehrer. Was lief gut, was können Sie verbessern? Diese Nachbesprechungen helfen, optimale Abläufe aufzubauen. Disziplin und Aufmerksamkeit zahlen sich spätestens beim ersten Alleinflug aus – und begleiten Sie durch das gesamte Fliegerleben.
Doch der wichtigste Faktor bleibt der Pilot selbst. Wer sich gut vorbereitet, achtsam fliegt und seine eigenen Grenzen kennt, nutzt das hohe Sicherheitsniveau moderner ULs optimal aus. Und die Unfallzahlen zeigen: UL-Fliegen ist bei guter Ausbildung ein sehr sicheres Hobby.

4. Flugzeugwahl: Welches UL passt zu Ihnen?
Bevor Sie sich für ein Modell entscheiden, überlegen Sie genau, was Sie mit dem Flugzeug vorhaben. Lieben Sie gemütliche Rundflüge in der Region? Oder reizt Sie das Reisen zu zweit, vielleicht mit Gepäck und Navigation über weite Strecken? Sie haben die Wahl: ULs unterscheiden sich stark, vom klassischen Hochdecker mit bester Sicht über den Wolken bis zum sportlichen Tiefdecker oder Retro-Modell im Stil der 1920er-Jahre. Ihre Wahl hängt davon ab, was Ihnen wichtig ist: Komfort, Geschwindigkeit, Optik oder Bedienbarkeit.
Gerade für Anfänger gilt: Ein ruhiges, leicht zu fliegendes UL sorgt für mehr Spaß und Sicherheit als ein Hochleistungsmodell.
5. Modelle für Einsteiger
Sie interessieren sich für ein UL-Modell? Dann haben Sie in Deutschland eine gute Auswahl. Wer zum Beispiel den Traum vom Fliegen mit dem Stil vergangener Zeiten verbinden möchte, findet bei Junkers Aircraft die passende Maschine.

Die A50 Junior – ein Ultraleichtflugzeug im Stil der 1930er-Jahre, ausgestattet mit aktueller Sicherheitstechnik und effizientem Antrieb.
Die A50 Junior entdecken
Die A60 – ein modernes UL aus Carbon mit digitaler Avionik und Glascockpit für präzises, komfortables Fliegen.
Die A60 entdecken6. Neu oder gebraucht? So treffen Sie die richtige Kaufentscheidung
Sich ein eigenes Ultraleichtflugzeug zu kaufen, ist eine Entscheidung, die wohlüberlegt sein will. Neue ULs bieten modernste Technik, Garantie und volle Ausstattung, während gebrauchte Modelle oft günstiger sind und sich deshalb für viele Einsteiger sehr gut eignen. Achten Sie in diesem Fall auf eine lückenlose Wartungshistorie, gültige Nachprüfungen und ein ordentlich geführtes Bordbuch. Wenn möglich, machen Sie einen Probeflug mit einem erfahrenen UL-Piloten – er erkennt schnell, ob Motor und Instrumente in Ordnung sind.
Und wie steht es um den Eigenbau?
Ja, es gibt sogenannte Kitplanes, die man selbst zusammenbauen kann.
Das erfordert aber technisches Know-how, viel Zeit und enge Abstimmung mit den Luftfahrtbehörden. Finanziell lohnt sich der Selbstbau selten – die meisten Piloten sind mit einem geprüften Serien-UL (neu oder gebraucht) besser beraten.
7. Kosten realistisch planen
Neben der Ausbildung sollten Sie einen Blick auf die laufenden Kosten werfen. So können Sie Ihr neues Hobby exakt planen und böse finanzielle Überraschungen vermeiden.
Beispiele:
- Hangarplatz: ca. 100–300 € pro Monat
- Treibstoff: etwa 15–25 € pro Flugstunde (meist Autobenzin)
- Wartung & Nachprüfungen: 1.000–2.000 € jährlich
- Versicherung: ab 300 € pro Jahr
Ein UL zu betreiben ist günstiger, als viele denken – vor allem, wenn man vorausschauend plant und seine Maschine regelmäßig nutzt.
8. Pflege, Wartung & Sicherheit im Alltag
Die technische Zuverlässigkeit ist das Herz eines jeden Flugzeugs. Halten Sie sich an die vorgeschriebenen Wartungsintervalle, lassen Sie die Arbeiten nur von qualifizierten Technikern durchführen und überprüfen Sie Ihr UL sorgfältig vor jedem Flug. Wenn Sie dann einen Blick auf den Treibstoff, das Öl, die Steuerflächen, die Reifen und die Elektrik werfen, gehen – oder besser: fliegen – Sie auf Nummer sicher.
Außerdem sollten Sie regelmäßig an Sicherheitstrainings oder Auffrischungsflügen teilnehmen. Denn selbst erfahrene Piloten profitieren davon, ihre Routine regelmäßig zu überprüfen – Lernen hört beim UL-Fliegen nie auf.

9. Wetter richtig einschätzen
Ultraleichtflugzeuge reagieren sensibel auf Wind und Turbulenzen. Fliegen Sie als Einsteiger nur bei ruhigem Wetter und verschieben Sie den Start, wenn Sie unsicher sind. Ein gründliches Wetterbriefing vor jedem Flug und das Einhalten eigener Grenzen sind Zeichen von Professionalität – nicht von Schwäche. Wer Wetterberichte lesen kann und seine persönlichen Flugrenzen respektiert, hat die besten Voraussetzungen, sicher zu fliegen.
10. Der richtige Platz für Ihr Flugzeug
Wo steht Ihr UL, wenn es nicht fliegt? Ein Hangarplatz am Heimatflugplatz ist die komfortabelste Lösung – wettergeschützt, sicher und startklar. Viele Piloten schließen sich auch Vereinen oder Haltergemeinschaften an, um Kosten zu teilen und vom Austausch zu profitieren. Manche ULs lassen sich sogar auf Trailern transportieren und zu Hause lagern. Es gibt also viele Möglichkeiten, ein UL gut und geschützt unterzubringen.

11. Gemeinsam fliegen & weiterlernen
Nach der Lizenz beginnt die eigentliche Lernreise. Bleiben Sie aktiv: fliegen Sie regelmäßig, besuchen Sie Sicherheitstrainings, frischen Sie Ihr Wissen zu Lufträumen und Technik auf.
Und vor allem: Vernetzen Sie sich mit anderen Piloten. Ob im Verein, auf Flugtagen oder in Online-Communities – der Austausch ist Gold wert. Erfahrene UL-Piloten geben Tipps, begleiten Einsteiger auf den ersten Streckenflügen und machen das Hobby noch entspannter – und schöner.
Fazit
Ultraleichtfliegen verbindet Freiheit, Technik und Leidenschaft wie kaum ein anderes Hobby. Mit der richtigen Vorbereitung und einem soliden Partner wie Junkers Aircraft an Ihrer Seite wird daraus ein sicheres, erfüllendes Erlebnis.